Dienstag, 20. Juli 2010

Jetzt fahr halt ran, du Idiot!

Man kennt es: man möchte einfach mal einen netten Ausflug mit Freunden machen und dann das. Ein Trödler. Mitten auf der Fahrbahn. Und obwohl wir sehr gut wussten, dass es das beste für alle wäre, wenn er einfach nur mal an die Seite fahren würde, um uns überholen zu lassen, war es nicht möglich, ihm das verständlich zu machen. Aber mal der Reihe nach...

Am Freitag (ja, das ist schon wieder ein bisschen her, ich weiss...) waren wir Paddeln. Nach einem mittelprächtig produktiven Vormittag im Institut und einer halben Übung Tragwerksdynamik hab ich mich mit der einen Hälfte der Gruppe am Bahnhof getroffen, die andere Hälfte wartete bereits in Weferlingsen, als wir dort ankamen. Nach einem kurzen umpacken der Ladung sind wir zu siebt mit zwei Autos zum Allerparadis in Langlingen gefahren. Dort gibt es einen Kanu-Verleih.
Mit zwei Kanus, vier Paddeln und einem wasserdichten Fass sind wird dann auf einem kleinen Seitenarm der Aller zu Wasser gegangen. Und mit klein meine ich klein. Gleich am Anfang mussten wir einen natürlichen Damm überqueren und nicht selten lagen wir gänzlich flach im Boot, um unter den tief hängenden Ästen drunter durch zu kommen.
Aber irgendwann wurde der Bach auch breiter und man brauchte nicht mehr all zu stark auf die Navigation zu achten. Bei dem hohen Gras, zwischen dem wir durchgefahren sind, hätte man beinahe das plötzliche Auftauchen von Krokodilen befürchten können. Und nach einer der weit geschwungenen Kurven kamen sie dann: Schwäne. Mit Jungtieren - aw wie süß ^^. Problem nur: diese sturen Viehcher sahen es nicht ein, Platz zu machen. Mutti immer mit den kleinen vorweg und Vati hinterher. Über die gesamte Flussbreite kreuzend, mit aufgeplustertem Gefieder drehte er immer wieder um und kam bedrohlich fauchend auf uns zu...
Und nun? 's mögen ja schöne Vögel sein, aber ich glaub', wenn die sich bedroht fühlen, können die auch echt gefährlich werden... Also haben wir erstmal Krach gemacht, um Papa Schwan weiter vor uns herzutreiben. Mit den Paddeln auf den Bootsrand geschlagen und mit Händen auf dem Fass getrommelt, das ging schon ganz gut. Und was der fauchen kann, das können wir schon lange fauchen und brüllen. Und für den Fall, dass er uns doch bedrohlich nahe gekommen wäre, wären wir ja immerhin noch mit Paddeln gerüstet :) (dabei ist mir dann das hier eingefallen^^)



Irgendwann hörten wir im Flussverlauf weiter vor uns Platschen, Gegröle und dann Gekreische und als wir unter einem Ast hindurch fuhren, saß dort ein zuvor badender Jugendlicher im Baum, zwei weitere standen ca 50 Meter weiter am Ufer. Und endlich, nachdem wir diese passiert hatten, verzogen sich die Mutter und die Kleintiere unter die ins Wasser ragenden Äste einer Trauerweide. Nur der Vadda hatte es wohl nicht ganz mitbekommen, der hat uns noch weitere 50 bis 100 Meter angeführt. Wir sind dabei so weit rechts gefahren, dass die Paddel auf dem Boden aufgesetzt sind, um ihm auf der linken Seite genügend Platz zum Umkehren zu geben.
Endlich war es geschafft - was für ein Abendteuer!
Die einzigen Viehcher, mit denen wir uns dann noch - im wahrsten Sinne des Wortes - rumschlagen mussten, waren die schier unendlich vielen Bremsen. Aber wir hatten ja immernoch unsere Paddel ... :)

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